Lachgas-Behandlung
Lachgas wird millionenfach als Narkosemittel angewandt. Gerade für die Behandlung von ängstlichen Patienten ist es heutzutage ein hervorragend geeignetes Mittel. In den USA, in Großbritannien, in Skandinavien und in Australien ist es sehr verbreitet. Dort wenden weit über die Hälfte aller Zahnärzte Lachgas routinemäßig an. In Deutschland ist die Verwendung von Lachgas noch eher selten.
Bereits im 19. Jahrhundert wurde die schmerzstillende, beruhigende und angstlösende Wirkung von Lachgas entdeckt. Es handelt sich chemisch um N²O (Distickstoffmonoxid).
Wie wirkt Lachgas?
Bei der Lachgas-Anwendung wird nie reines Lachgas, sondern immer ein Gemisch aus Lachgas und Sauerstoff verabreicht. Dieses gelangt über eine kleine Nasenmaske zum Patienten. Schon nach wenigen Atemzügen beginnt die Wirkung. Der Patient fühlt sich leicht und entspannt, wie in einem angenehmen Trancezustand. Er schließt seine Augen, ist dabei aber immer noch zu jeder Zeit ansprechbar und Herr seiner Sinne. Durch die angstlösende Wirkung des Lachgases verspürt der Patient ein beruhigendes Gefühl von Geborgenheit.
Während der Behandlung mit Lachgas ist die Schmerzempfindlichkeit des Patienten stark herabgesetzt. Dadurch spüren auch große Angstpatienten praktisch kaum etwas von der Betäubungsspritze im Mund.
Falls ein Abdruck genommen werden muss, so ist auch diese Prozedur unter der Anwendung von Lachgas viel entspannter. Der extreme Würgereiz und der starke Schluckreflex, den viele Angstpatienten haben, sind durch die beruhigende Wirkung des Lachgases fast völlig verschwunden.
Wie lange hält die Wirkung von Lachgas an?
Wenn die Behandlung zu Ende ist, wird das Lachgas abgeschaltet und der Patient atmet noch 15 Minuten lang reinen Sauerstoff. Dann ist die Wirkung des Lachgases komplett verschwunden. Das bedeutet, dass der Patient wieder einen klaren Kopf hat und wieder bei vollem Bewusstsein ist. Er kann die Praxis allein und ohne Nachwirkungen wieder verlassen. Das einzige was bleibt, ist das gute Gefühl, eine schmerzfreie Behandlung gut überstanden zu haben.
Risiken und Nebenwirkungen
Die Anwendung von Lachgas ist eine sehr sichere Methode. Wie schon erwähnt, ist insbesondere in den USA die Lachgas-Anwendung eine alltägliche Routine. Dort arbeitet etwa die Hälfte aller Zahnärzte mit Lachgas, und es ist bisher kein einziger ernster Zwischenfall dokumentiert worden.
In seltenen Fällen kann es zu Übelkeit oder Erbrechen kommen.
Ungeeignet ist Lachgas für Patienten mit stark behinderter Nasenatmung, wenn das Atmen durch die Nase unmöglich ist.
Kosten
Die Lachgas-Behandlung wird von den gesetzlichen Krankenkassen leider nicht bezahlt. Die Beschaffungskosten (Herstellung, Lagerung und Transport) für die notwendigen Gase sind in letzter Zeit sehr stark angestiegen. Dadurch haben sich die Behandlungskosten für eine 60-/90-minütige Behandlung von vorher 140,- € auf rund 200,- € erhöht. (Stand 03/2023).
Die privaten Krankenkassen und Beihilfestellen übernehmen - abhängig von den jeweiligen Vertragsbedingungen - meistens einen Teil der entstandenen Kosten.